Die Wahl des Brokers stellt für viele Anfänger ein Problem dar – zumindest, wenn man nicht einfach das erst „beste“ Angebot eingeht, ohne sich mit der Materie etwas genauer auseinanderzusetzen. Mittlerweile gibt es unfassbar viele verschiedene Online Broker, sodass die Wahl durchaus schwer fallen kann. In diesem Artikel möchte ich dir 5 Dinge zeigen, die man aus meiner Sicht bei der Brokerwahl beachten sollte.
Modelle: Market Maker, ECN, STP
Zunächst solltest du dich über die unterschiedlichen Brokerage-Modelle informieren. Die meisten CFD- und Forex-Broker sind so genannte Market Maker. Diese stellen häufig ihre eigenen Kurse und nehmen die Gegenposition deiner Orders ein. Das heißt, dass dein Broker eine Short-Position eingeht, wenn du Long in den Markt gehst und umgekehrt. Das bedeutet ebenfalls, dass dein Broker Geld verliert, wenn du welches verdienst. Dies ist ohne Zweifel ein Interessenkonflikt zwischen dir und deinem Broker.
Dein Broker hat in diesem Fall sogar noch den Vorteil, dass er genau sieht, was du machst. Soll heißen, dass der Broker deinen Entry, Stop und ggf. Take Profit einsehen kann. Zur Erinnerung: Dein Broker stellt die Kurse und sieht deine vollen Orderdetails! Dies bringt ihn in die Lage zum Beispiel schlechtere Ausführungskurse zu seinen Gunsten an dich durchzureichen oder deine Stops auszulösen.
Viele Online Broker versuchen diesen Interessenkonflikt zu relativieren, indem sie darauf hinweisen, dass diese genannten Tätigkeiten verboten sind und durch die Regulierung und „Überwachung“ verschiedenster Institutionen sofort auffliegen würden. Ohne noch weiter ins Detail gehen zu wollen, möchte ich da auf zwei Dinge hinweisen:
- Was ist passiert, als die feste Kopplung des Schweizer Franken an den Euro aufgelöst wurde? Einige der weltweit größten Online Broker, die sich mit ach so toller Regulierung und Kooperation mit Großbanken geschmückt hatten, sind über den Jordan gegangen.
- Fühlst du dich beim Handeln wohl, wenn du diese Umstände kennst? Dies geht mehr in Richtung Wohlfühlfaktor/Psychologie. Ich habe mich dafür entschieden zu 100% selbst für meinen Misserfolg oder Erfolg verantwortlich sein zu wollen. Und das konnte ich persönlich erst, als dieser Interessenkonflikt bereinigt war.
Ich kann dir wirklich nur ans Herz legen einen Broker zu wählen, der deine Orders direkt an einen Bankenpool durchreicht, ohne gegen dich zu wetten. Ganz davon abgesehen, ob er nun böse Absichten hat oder nicht. Es ist dein Geld und ich glaube kaum, dass du dich mit diesen Gedanken im Hinterkopf beim Handel wohlfühlen kannst.
Kosten: Depotführung und Trades
Die Kosten pro Trade oder auch für die Depotführung sind immer wieder gern herausposaunte Verkaufsargumente. Dazu möchte dir ein Beispiel aus der Praxis zeigen. Außerdem weise ich auf versteckte Kosten und Tricks hin, die leider immer wieder auftauchen, aber sehr einfach erkannt und umgangen werden können.
„Bei uns zahlen Sie nur den Spread, keine Kommission!“
Was zunächst einfach und fair klingt, stellt sich in der Realität nicht selten als schlechteres Modell dar. Dies ist oft reines Marketing, denn der Kunde verbindet bei einem Modell, bei man Spread und Kommission zahlen muss, häufig doppelte Kosten – zumindest aber Mehrkosten. Dies muss nicht der Fall sein.
Bei meinem ersten Online Broker habe ich im Schnitt 1,2 Punkte Spread im EUR/USD bezahlt. Bei meinem aktuellen Broker zahle ich im Schnitt 0,2 Punkte Spread und ca. 0,7 Punkte für die Kommission, sodass ich bei 0,9 Punkten Gesamtkosten liege.
Kontoführungsgebühren, Ein-/Auszahlungen, Inaktivität, Strafzinsen?
Manchmal fallen neben den Kosten pro Trade weitere Zahlungen an. Informier dich über die Kosten von Ein- und Auszahlungen. Welche Zahlungsmittel bietet der Broker an? Es gibt Broker, die bei normaler Überweisung keine zusätzlichen Gebühren verlangen. Gerade bei regelmäßigen Ein- und Auszahlungen sollte man dies nicht vernachlässigen. Jedes Mal 2% vom Betrag machen keinen Spaß!
Einige Online Broker verlangen auch Gebühren dafür, dass du nicht handelst. Klingt komisch, kann aber durchaus seine Berechtigung haben. Wenn der Broker nur dann Geld verdient, wenn du handelst, besteht in der Regel auch kein Interessenkonflikt. Im Gegenteil: Bei einem solchen Modell ist dein Broker sogar daran interessiert, dass du Geld verdienst. Denn wenn du vorzeitig die Flinte ins Korn wirfst, verdient er an dir gar nichts mehr.
In Zeiten von Niedrigzinspolitik und Strafzinsen sind auch die ersten Broker dazu übergegangen letztere an die Kunden weiterzureichen. Soweit mir bekannt, handelt es sich dabei aber eher um Ausnahmen. Doch auch diese „Kosten“ sollten nicht vernachlässigt werden. Ein paar Prozent hier, eine kleine Pauschale da – Kleinvieh macht auch Mist! Prüf das genau und lass dich nicht blenden.
Handelsplattform und Addons
Mit der Brokerwahl wird meistens auch gleichzeitig die Handelsplattform gewählt. Das liegt einfach daran, dass viele Broker eigene Plattformen haben. Dies ist tatsächlich etwas schwieriger, was eine „gute“ Entscheidung angeht. Der Anfänger weiß in der Regel gar nicht, was eine Handelsplattform bieten sollte, beziehungsweise, was er persönlich braucht und was nicht. Aus diesem Grund bin ich der Ansicht, dass ein absoluter Anfänger nicht zu sehr auf die Handelsplattform achten sollte.
Wenn du noch keinerlei Erfahrungen hast, kannst du praktisch mit jeder Plattform starten. Du wirst im Laufe der Zeit an die Grenzen der Software stoßen und gegebenenfalls wechseln. Dies gilt übrigens auch für den Broker. Du wirst möglicherweise nach einiger Zeit und mit zunehmender Erfahrung den Broker wechseln – die Brokerwahl beginnt erneut.
Metatrader 4/5
Der Metatrader ist eine Trading-Software, die sehr viele Broker anbieten. Wie bei jeder anderen Software auch, ist es Geschmacksache, ob man den Metatrader mag. Ich persönlich komme mit ihm wunderbar zurecht. Ein großer Vorteil ist nämlich, dass der Metatrader recht einfach um fremde oder auch eigene Addons (z.B. Indikatoren) erweitert werden kann. Ich habe speziell für meine Analysen und fürs Trading meine eigenen Programme geschrieben, die mir sehr viel Arbeit abnehmen.
Daher gibt es für mich überhaupt keinen Grund auf den Metatrader zu verzichten. Eine andere Software müsste zunächst einmal überhaupt diese Erweiterbarkeit mitbringen und dann müsste ich meine Programme neu schreiben, die Oberfläche anpassen usw. Du siehst, dass die Wahl der Software abhängig von Erfahrung und Anforderungen ist.
Handelbare Produkte
Nicht zuletzt hängt die Brokerwahl natürlich auch davon ab, welche Produkte du überhaupt handeln möchtest. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es hier keine „eierlegende Wollmilchsau“ gibt. Wenn du verschiedene Produkte handeln möchtest, bist du sehr wahrscheinlich am besten beraten, mehrere Konten bei verschiedenen Brokern eröffnen.
In der Praxis sieht es einfach so aus, dass Broker A gute Angebote im Bereich CFD und Forex anbietet, während Broker B deutlich besser bei Aktien und Optionen aussieht. Auch wenn du international handelst, wirst du deutlich unterschiedliche Kosten pro Trade feststellen. Broker C kann zum Beispiel bei deutschen Aktien sehr günstig und bei amerikanischen sehr teuer sein.
Mach dir also vor der Brokerwahl bewusst, welche Produkte du überwiegend handeln willst.
Regulierung und Einlagensicherheit
Die Regulierung habe ich bereits angesprochen. Wenn du dir Ereignisse wie die angesprochene Schweizer Franken-Euro-Kopplung genauer anschaust, wirst du feststellen, dass die „Regulierung“ durch große, „seriöse“ Institutionen scheinbar wunderbar funktioniert (Achtung Ironie). In Ordnung, es mag Ausnahmeereignisse geben.
Sicherlich werden auch Fehler gemacht und schwarze Schafe gibt es auch immer. Aber wie soll man als privater Händler damit umgehen? Die Finanzkrise ist schließlich auch unter Regulierung entstanden. Meine Meinung dazu: Es gibt hier einfach keine hundertprozentige Sicherheit.
„Online Broker auf Zypern oder Malta sind nur deshalb da, weil die Regulierung schlecht oder nicht vorhanden ist“
Stimmt das so? Oder ist das vielleicht auch bloß Marketing? Wie ich schon sagte, waren es überwiegend die großen, „seriösen“ Broker, die über den Jordan gingen. Lustigerweise war es sogar ein spezieller Broker (größter Forex-Broker in den USA), der keine Situation ausließ, die bösen zyprischen Broker zu verunglimpfen.
Soweit mir bekannt, hat dieser spezielle Broker aber „nur“ ordentlich Federn gelassen und ist nicht pleite gegangen. Aber diese Beispiele zeigen einfach, dass man als Kunde letzten Endes selbst verantwortlich ist und man sich mit Sicherheit nicht auf Sicherheiten verlassen kann.
Die Einlagensicherheit ist schon eher eine Sache, die man sich genauer anschauen kann. Grundsätzlich ist es damit ähnlich wie bei Bankkonten. Bei Bankkonten gibt es häufig eine „Sicherheitsgarantie“ von z.B. 100.000 EUR. Alles was darüber hinausgeht, kann in einer Krisensituation mehr oder weniger einfach so verdampfen.
Online Broker bieten sehr unterschiedliche Sicherheiten, daher musst du dich da unbedingt selbst genauer informieren. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass Kunden- und Geschäftsgelder auf getrennten Konten geführt werden. Auch das ist nicht immer der Fall. Wenn ein Broker, der die Gelder nicht getrennt führt, pleite geht, hat der Kunde das Nachsehen.
Fazit Brokerwahl
Eventuell fragst du dich, warum ich über eine simple Sache wie die Brokerwahl so viele Worte verlieren kann und dann sicherlich nicht mal alle erdenklichen Punkte erwähnen konnte. Die Antwort ist ganz einfach: Die Depot-Eröffnung ist genau wie so ziemlich alles zum Thema Trading und Anlage eben keine simple Sache.
Marketing und „Super-Angebote“ machen diese Dinge zu simplen Angelegenheiten, aber das war es auch schon. Mach dir klar, dass der Börsenhandel ein Business ist. Bei der Eröffnung eines Restaurants denken die meisten sofort an viel Arbeit, Investitionen und Risiko. Der Börsenhandel hingegen scheint so schnell und einfach realisierbar. Dem ist leider nicht so!
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